3. Besuch im Gefängnis Fort Portal

Uganda ist kein besonders großes, dafür aber ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Land (ca. 70% der Größe Deutschlands). Eine der schönsten und grünsten Gegenden findet man in und um Fort Portal, ganz im Westen, nahe der kongolesischen Grenze.
Die Entfernung von unserem Wohnort aus beträgt nur ca. 300 km, die Fahrtzeit muss man jedoch mit 5 – 7 Stunden einkalkulieren. Das liegt hier in Uganda an den nicht vorhandenen oder sehr renovierungsbedürftigen Straßen. Somit ist jede weite Reise für uns durchaus mit Strapazen verbunden. Doch ab und an müssen wir auch die weiter entfernten Gefängnisse besuchen.
Es war sehr heiß und streckenweise unglaublich staubig auf unserer Fahrt. Man hatte fast den Eindruck – trotz der geschlossenen Fenster – den Staub auf der Zunge zu schmecken. Doch mit Gebet und Zuversicht erreichten wir unser Ziel nach mehreren Stunden sicher und wohlbehalten.
Der Besuch am nächsten Tag im Frauengefängnis mit 120 Insassinnen und 17 Kindern war sehr berührend. Die Kleinen wirkten anfangs noch recht schüchtern, doch die Frauen freuten sich riesig. Wir konnten ihnen viele notwendige Dinge des täglichen Lebens, wie z.B. Seife, Waschpulver, Babywindeln, Monatshygiene usw. mitbringen und natürlich die Frohe Botschaft verkündigen. Die Frauen lauschten konzentriert und bedankten sich zum Abschluss mit Musik und Tanz. Dann gab es ein sehr leckeres Mittagessen im Büro der Gefängnisleiterin. Frisch gestärkt besuchten wir die 1780 männlichen Gefangenen im Nebenblock. Hier war der Platz leider sehr begrenzt, so dass es uns nur möglich war, zu den Männern zu sprechen, die sich in Schulklassen organisiert hatten.
Die meisten Häftlinge in Uganda wollen ihre Zeit im Gefängnis nicht einfach nur absitzen, sondern gerne etwas dazu lernen. Leider steckt dieser Teil der Rehabilitationsarbeit noch in der Anfangsphase oder in einer finanziellen Krise -wie auch immer man es nennen möchte. Wir waren dankbar, dass wir eine große Kiste mit Unterrichtsmaterial und Schreibwaren mitbringen konnten. Auch bei den Männern gab es die Möglichkeit, frei und ungezwungen über das Königreich Gottes zu sprechen. Mit ganz herzlichen Grüßen und Segenswünschen an alle Unterstützer/-innen verließen wir das Gefängnis frohgelaunt und mit dem Versprechen, vielleicht nochmal im Laufe des Jahres wieder zu kommen.