Im Hochsicherheitsgefängnis Upper Prison sind rund 10% der Gefangenen älter als 60 Jahre, also um die 350 Männer; im großen Frauengefängnis Luzira ist die Situation ähnlich. Die betagten Insassen: Innen leiden unter der Schlafsituation auf dem Fußboden, das Hinhocken beim Zählappell mit Knieproblemen oder unter den häufigeren Gängen zu den wenigen Toiletten. Auch fehlende Zähne, medizinische Unterversorgung und die eintönige Ernährung machen den Seniorinnen und Senioren sehr zu schaffen. Viele können wegen der im Alter abnehmenden Sehschärfe nicht mehr lesen, andere schaffen es kräftemäßig nicht mehr, ihre Wäsche zu reinigen. Im Gefängnis wird alles mit der Hand gewaschen, Waschmaschinen gibt es nicht.
Inzwischen wurde von den älteren Männern im Upper Prison eine Petition verfasst, in der der Präsident von Uganda, Yoweri Museveni, der sein Alter selbst mit 78 Jahren angibt, um Gnade und Erbarmen für die über 85jährigen Insassen gebeten wird. Diese möchte er doch bitte unabhängig von ihrer noch verbleibenden Reststrafe aus der Gefangenschaft entlassen. Wir hoffen und beten, dass die Petition erfolgreich sein möge.
Als Gefängnisdienst Fülle die Lücke e.V. versuchen wir, die älteren Gefangenen besonders zu unterstützen. Es gibt bereits einen Wäschedienst, der aus Gruppen junger Frauen und Männer gebildet wurde, die den Älteren die Wäsche waschen. Außerdem konnten wir bei unseren letzten Besuchen zusätzliche Seife, Zucker, Tee, Milchpulver, Haferflocken sowie eine begrenzte Anzahl Lesebrillen verteilen. Für einige ältere Frauen besorgten wir zusätzliche Hygieneartikel, wie z.B. Inkontinenzeinlagen.
Für die ausreichende Versorgung werden immer wieder zusätzliche finanzielle Mittel benötigt. Wer helfen kann überweise bitte einen beliebigen Betrag auf unser Spendenkonto bei der Postbank Hannover unter dem Stichwort: Seniorengruppe.
Wir bedanken uns für alle bereits erfolgten und schon mal im Voraus für weitere Spenden ganz herzlich, auch im Namen unserer betagten Insassen/innen.
Seniorinnen und Senioren im Gefängnis
In den ugandischen Gefängnissen leiden gerade die älteren Insassen/innen unter den prekären Haftbedingungen. Da hilft es auch nicht nachhaltig, wenn ein „Tag der älteren Menschen“, der jeweils am 01. Oktober stattfindet, im festlichen Rahmen durchgeführt wird.